Der Mauersegler lat.: Apus apus

Zurück
zur Auswahl
Natur

Reviere Nestbau Brutpflege Verhalten Winterquartier
Mein Ansiedlungsversuch
 
Allgemeines
Ausgesprochener Zugvogel; überwintert ausnahmslos in Afrika südlich des Äquators; bei uns nur zwischen Ende April und Mitte August überall, wo sich geeignete Nistplätze finden .


An Sommerabenden fliegen Mauersegler kreischend um die Häuser.

Kein Vogel ist dem Leben in der Luft mehr angepasst als der Mauersegler. Er ähnelt äußerlich der Schwalbe, fliegt aber viel reißender. Wegen seiner schwachen Füße lässt er sich normalerweise nie auf dem Boden nieder, sondern hängt sich mit seinen scharfen Krallen an senkrechte Flächen. Im Flug holt er sich seine Nahrung, im Flug kann er auch schlafen. Gelegentlich paart er sich sogar in der Luft. Sah man früher in der Dämmerung Mauersegler höher und höher kreisen, dann dachte man, sie kehrten in der Dunkelheit zurück und verbrächten die Nacht im Nest. Heute weiß man, dass die Vögel, soweit sie nicht brüten oder junge aufziehen, bis zum Sonnenaufgang in der Luft bleiben und dort, wohl vom Aufwind getragen, ein Nickerchen machen, wobei sie ab und zu mit den Flügeln schlagen, um wieder Höhe zu gewinnen.

Mauerseglerpärchen binden sich anscheinend fürs Leben. Sie begatten sich
entweder im Nest nach gegenseitigem Ansingen oder im Flug nach einer aufregenden Jagd. Auf dem Lande galt der Mauersegler einst als Teufelsvogel, weil er im Spätfrühling und zu Beginn des Sommers, laut srieh' schreiend, um die Häuser fliegt. Dringt ein fremder Mauersegler in ein bewohntes Nest ein, kann es zu erbitterten, zuweilen stundenlangen Kämpfen kommen. Einer der letzten Zugvögel, die bei uns ankommen, fliegt er als erster wieder weg.

     
STECKBRIEF: Braunschwarz, ausgenommen ein weißer Kinnfleck, lange sichelförmige Flügel; kurzer gegabelter Schwanz; beide Geschlechter gleich. Der Mauersegler gehört zur Familie der Eigentlichen Segler, zu der in Deutschland nur eine weitere Art zählt: der Alpensegler. Beide Arten sind Zugvögel. 
Zusammen mit den Baumseglern (Hemiprocnidae) bilden die Apodidae die Nichtsingvogelgruppe der Segler (Apodiformes), die weltweit 70 Arten umfasst.
     
NAME: Der Name "Mauersegler" ist auf dessen Verhalten, an den Mauern entlang zu segeln, zurückzuführen. Früher wurde er deshalb auch Turmschwalbe genannt. Der wissenschaftliche Name „Apus apus“ leitet sich von dem griechischen Wort für „fußlos“ ab und ist ein Hinweis auf die kurzen, kaum erkennbaren Stummelfüße des Mauerseglers.
     
KENNZEICHEN: Mit einer Flügelspannweite von über 40 Zentimetern sind Mauersegler erheblich größer als unsere heimischen Schwalben. Sie haben lange, sichelförmige Flügel und einen kurzen, gegabelten Schwanz. Bis auf die grauweiße Kehle ist das gesamte Gefieder bräunlich - bis rußschwarz, wobei Weibchen und Männchen gleich gefärbt sind. Jungvögel sind an der weiß geschuppten Stirn und dem größeren Kehlfleck zu erkennen. Der Schnabel und die Füße sind schwärzlich, die Iris ist tiefbraun.
     
LAUTÄUSSERUNGEN: Vor allem bei der Balz hört man häufig ein hohes, schrilles, oft gereiht vorgetragenes „srih“ oder „sprih“. Ein hoher „swir-rir“-Ruf wird von beiden Partnern in unterschiedlicher Höhe am Nest ausgestoßen.
     
NAHRUNG: Mauersegler fressen ausschließlich in der Luft schwebende Insekten und Spinnen, die sie gezielt anfliegen und fangen. Dabei wird der Schnabel erst beim Zugreifen geöffnet. Sie jagen meist in großer Höhe von bis zu 3.000 Metern über der Erde. Die Flughöhe schwankt mit dem Nahrungsangebot. Bei schlechtem Wetter fliegen sie auch flach über dem Grund. In Europa sind als Nahrungstiere u. a. Blattläuse, Käfer, Fliegen und Hautflügler wie Bienen, Wespen oder Ameisen nachgewiesen worden, in Afrika auch schwärmende Termiten. Mauersegler trinken im schnellen, geraden Gleitflug direkt aus Gewässern aller Art. Bei Schlechtwetter können Mauersegler auch tagelang fasten.
     
NESTBAU: Beide Geschlechter bauen unter Dachrinnen, in Mauerlöchern, Felsspalten und Baumhöhlen ein Nest aus Stroh, Gras und Federn, das mit Speichel verkittet wird. 
     
BRUTZEIT +
BRUTDAUER:
Das Weibchen legt ab Ende Mai bis Juni meist 2, selten 3 weiße Eier, die beide Eltern ausbrüten; die jungen werden von beiden Eltern gefüttert und sind nach 35-40 Tagen flügge. Es gibt nur eine Jahresbrut, aber nach Gelegeverlust oft Ersatzbruten. Die Brutdauer ist abhängig von klimatischen Bedingungen und variiert zwischen 18 (schönes Wetter) und 25 Tagen (schlechtes Wetter). Auch die Entwicklungszeit ist abhängig von klimatischen Bedingungen. Nach dem Schlüpfen vergehen in normalen Jahren etwa 41 Tage bis zum Flüggewerden, bei guten Bedingungen nur 37, bei schlechten aber bis zu 56 Tage. Die Geschlechtsreife wird frühestens am Ende des zweiten Lebensjahres erreicht. Mauersegler können bis zu 20 Jahre alt werden.
     
WANDERUNG: Mauersegler sind Weitstreckenzieher, die südlich der Sahara überwintern und im Frühling zum Brüten nach Norden ziehen. Anfang bis Mitte Mai, vereinzelt auch schon Ende April, treffen sie in Deutschland ein. Der Wegzug beginnt bereits ab Mitte Juli, hauptsächlich aber Anfang August. Hauptzugzeit ist bis Ende August. Vereinzelte ziehende Mauersegler aus dem Norden werden noch bis Mitte September, in Ausnahmefällen auch später beobachtet.
     
LEBENSRAUM: Der Mauersegler war ursprünglich ein Fels- und Baumbrüter. Heute ist er hauptsächlich ein Bewohner menschlicher Siedlungen, wo er in Einzelhöfen, Dörfern und vor allem in Städten mit hohen Gebäuden, wie Wohnblocks, Türmen und Fabriken, vorkommt.
     
VERBREITUNG: Das Verbreitungsgebiet des Mauerseglers erstreckt sich von Nordafrika und Europa bis in den nordöstlichen Teil der Mongolei. Die nördlichsten Brutvorkommen sind in Skandinavien nördlich des Polarkreises beim 70. Breitengrad. Die Brutplätze liegen vorwiegend unter 1.000 Metern Höhe. Die höchsten Brutplätze wurden in den Alpen auf 2.260 Metern festgestellt. Vom Iran bis China kommt die im Freiland kaum zu unterscheidende Unterart Apus apus pekinensis vor.
     
GEFÄHRDUNG: Durch Verlust der Nistmöglichkeiten an Gebäuden aufgrund baulicher      Veränderungen, wie Renovierung oder Neubau ohne Nischen und Spalten.

Vernichtung von Alt- und Todholz durch moderne Forstwirtschaft, worunter kleine, baumbrütende Populationen zu leiden haben

Sinkendes Nahrungsangebot durch sterile Ziergärten im städtischen Raum
     
AUSSEHEN+
STIMME:
Segler mit durchdringender Stimme
Mit seinem schwalbenähnlichen Aussehen, den langen, sichelförmigen Flügeln, dem kurzen, gegabelten Schwanz und dem fast gänzlich braunschwarzen Gefieder gehört der Mauersegler auf den ersten Blick zu den eher unscheinbaren Vertretern der heimischen Vogelwelt. Doch dies gleicht der Flugkünstler mit seinem akrobatischen Flugverhalten aus.
Weibchen und Männchen der Mauersegler unterscheiden sich in ihrem Äußeren nicht. Beide haben eine grauweiße Kehle und sind mit einer Flügelspannweite von etwa 40 Zentimetern ungefähr gleich groß. Die Jungvögel sind etwas dunkler gefärbt als ihre Eltern. Das Gefieder ist noch glanzlos, der Kehlfleck reinweiß und die Stirnfedern sind auffallend weiß geschuppt. Die Flügelfedern sind mit starken, die der Oberseite mit schwachen weißen Rändern besetzt.

Das Gewicht ausgewachsener Mauersegler während der Brutzeit variiert je nach Ernährungszustand zwischen 43 und 52 Gramm. Verletzt aufgefundene Vögel können erheblich leichter sein (bis zu 28 Gramm). Frisch geschlüpfte Mauersegler sind wahre Fliegengewichte - sie wiegen nur etwa vier Gramm.
Von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende misst der Mauersegler durchschnittlich 17,5 Zentimeter. Misst man bis zur Flügelspitze, die den Schwanz überragt, sind es im Mittel sogar 21,4 Zentimeter.
Da Mauersegler oft in großer Höhe fliegen, werden Stadtbewohner auf die Vögel meist erst durch ihre schrillen, durchdringenden Rufe aufmerksam. Die hohen und schrillen "srib"- oder "sprih"- Rufe lassen Männchen und Weibchen während ihres Fluges gleichermaßen ertönen.
     
LEBENSRAUM: Nachbar Mauersegler
Der Mauersegler, ursprünglich ein Felsbrüter, wurde im Laufe der letzten Jahrhunderte immer mehr zum Bewohner menschlicher Siedlungen. Auch die Baumbrüter aus den höhlenreichen Altholzbeständen findet man heute in Mitteleuropa nur noch selten. An Gebäuden dagegen, in denen er geeignete Nistmöglichkeiten findet, fehlt der Mauersegler meist nicht und brütet teilweise noch recht häufig.
Mauersegler bauen ihre Nester in hoch gelegenen Nischen und Spalten aller Art, die dunkle Hohlräume mit horizontalem Boden bieten. Diese findet er im Siedlungsraum vor allem unter Dachrinnen, unter Jalousienkästen, in Lüftungssteinen oder Stuck-Hohlräumen. Fehlen diese Gebäudestrukturen, ist der Mauersegler nicht wählerisch und nimmt auch geeignete Nistkästen an. Bei allen Brutplätzen ist für den Luftkünstler ein freier An- und Abflug von entscheidender Bedeutung. Deshalb bevorzugt er hohe Gebäude.

Der Mauersegler ist kein Dreckspatz:
Viele Menschen fürchten die Mauersegler als Mitbewohner unter ihrem Dach. Sie haben Sorge, dass die Vögel unter ihrem Nistplatz die Hauswände beschmutzen. Doch keine Sorge – im Gegensatz zu den Schwalben hinterlassen Mauersegler keinen Dreck am Brutplatz. Um keine Feinde, wie Marder, anzulocken, reinigen die Eltern das Nest regelmäßig und entsorgen die Ausscheidungen ihrer Küken an einem anderen Ort.

     
LEBENSWEISE: Zum Fliegen geboren
Mauersegler sind wahre Luftakrobaten. Es gibt wohl keinen anderen Vogel in Deutschland, der so gut an das Leben in der Luft angepasst ist wie er. Der Körperbau mit den langen, sichelförmigen Flügeln und dem kurzen, gegabelten Schwanz ermöglicht mit nur wenigen flachen Flügelschlägen einen schnellen, wendigen Gleitflug.
Besonders abends in der Nähe der Brutplätze kann man die turbulenten Flugspiele der Vögel beobachten. Mit scharfen „srih, srih, srih“- Rufen jagen sie dann durch die Straßen, oft in kleinen Gruppen, verschwinden hinter Gebäuden, um dann plötzlich im rasanten Flug wieder zu erscheinen.
Nahezu das ganze Mauerseglerleben spielt sich in der Luft ab: Bei der Nahrungssuche verfolgen die Segler gezielt Insekten in der Luft. Auch Wasser zum Trinken wird im Fluge aufgenommen und selbst die Paarung findet oft in der Luft statt. Als Anpassung an das Leben in der Luft haben die Flugkünstler sehr kurze Füße, mit denen sie auf ebener Fläche kaum sitzen und nur mit größten Schwierigkeiten zum Flug abheben können. Deshalb bevorzugen Mauersegler für ihre kurzen Aufenthalte auf der Erde höher gelegene, senkrechte Flächen wie Mauern, Felsen oder Bäume, an denen sie sich festklammern.

Mit bloßem Auge zu unterscheiden
sind mit ein wenig Übung Mauersegler (1), Rauchschwalbe (2) und Mehlschwalbe (3) im Flug. Auffällig sind beim Mauersegler vor allem seine Größe, der schlanke Körper und die schmalen, sichelförmigen Flügel. Der Flug der Mauersegler ist ein Wechsel zwischen schnellen, tiefen Flügelschlägen und längeren Gleitflugstrecken. Schwalben flattern mehr und schlagen ihre Flügel nach hinten.
     
FORTPFLANZUNG,
BRUT + AUFZUCHT
Bis das der Tod sie scheidet
Sobald die Mauersegler im Mai aus ihren Überwinterungsgebieten südlich der Sahara nach Deutschland zurückkehren, beginnt auch gleich ihre Balz. Die Balzflüge sind als wilde Verfolgungsjagden, die durch Gleitphasen unterbrochen werden, am Himmel zu beobachten. Die Weibchen fordern die Männchen während dieser Phasen zur Kopulation auf, indem sie die Flügel in V-Stellung halten. Entweder kommt es schon in der Luft zur Kopulation oder aber das Weibchen jagt mit schnellem Flügelschlag in die Nisthöhle und wartet dort auf ihren Partner.
Mauersegler werden erst am Ende ihres zweiten Lebensjahres geschlechtsreif, haben dann also schon zweimal die Strecke zwischeu Brutplatz und Winterquartier zurückgelegt. Ein einmal gewähltes Nest wird meist über viele Jahre genutzt. Aufgrund dieser ausgesprochenen Nistplatzbindung wird aus der monogamen Saisonehe oft eine lebenslange Gemeinschaft.
Am Nestbau sind in der gleichberechtigten Mauerseglergemeinschaft beide Partner beteiligt: In etwa elf Tagen entsteht aus in der Luft schwebenden Halmen, Federn und Haaren, die beide Tiere aufsammeln, ein Nest, indem das Baumaterial mit Speichel zusammengeklebt und mit dem Körpergewicht zu einer Mulde geformt wird.
Nach der Paarung legt das Weibchen normalerweise einmal im Jahr zwei bis drei Eier, die matt weiß und lang gestreckt elliptisch sind. Weibchen und Männchen beteiligen sich zu gleichen Teilen an der Bebrütung des Geleges und wechseln sich mit der Fütterung der Jungvögel ab. Bei normalem Witterungsverlauf schlüpfen die Jungen nach 20 Tagen, worauf eine durchschnittliche Nestlingszeit von 42 Tagen folgt. Bei besonders gutem Wetter und großem Nahrungsvorkommen verkürzt sich die Entwicklungszeit, bei schlechtem Wetter und Nahrungsmangel verlängert sie sich. So kann die gesamte Entwicklung vom Schlüpfen bis zum flüggen Jungvogel zwischen 37 und 56 Tagen dauern.
Während anhaltender Schlechtwetterperioden kehren die Altvögel manchmal tagelang nicht zum Nest zurück und fliegen vor den Tiefdruckgebieten her, um dort Nahrung zu sammeln. Die Jungen fallen dann in eine Art Schlaf, der von Wissenschaftlern "Torpor" genannt wird. Atemfrequenz und Körpertemperatur werden stark herabgesetzt, damit weniger Reservestoffe verbraucht werden.
Ältere Nestlinge können auf diese Weise länger als eine Woche ohne Nahrung überleben. Die Tiere bauen während dieser Zeit Fettvorräte und Muskelmasse ab. Sinkt ihr Gewicht aber unter 20 Gramm, hilft ihnen auch die "Hunger-Lethargie" nicht mehr weiter und sie sterben.
In den Tagen vor dem Ausfliegen wird die Flugmuskulatur im Nest durch starkes Flügelschlagen trainiert. Dann kommt der Augenblick des Ausfliegens: Der junge Segler kriecht zum Ausgang und stürzt sich in die Luft. Meist kehrt er dann nicht mehr zum Nest zurück. Selbst die erste Nacht wird schon in der Luft verbracht.
     
VERBREITUNG, ZUG
+ ÜBERWINTERUNG:
Wanderer zwischen den Kontinenten
Der Mauersegler ist als Brutvogel überall in Mitteleuropa anzutreffen. in Skandinavien reicht sein Verbreitungsgebiet fast bis zum Nordkap, in Russland findet man den Mauersegler über den Ural hinaus bis in den Nordosten der Mongolei, im Süden im Mittelmeerraum bis Marokko, Algerien und Tunesien sowie in Südrussland bis Transkaukasien.
Mauersegler brüten in geeigneten Häusern und Felswänden von der Niederung bis über -)000 Metern Höhe. Der bisher höchste Brutnachweis wurde in den Alpen auf 2260 Metern erbracht.
Der ausgeprägte Zugvogel fliegt bereits Ende Juli, Anfang August in seine Winterquartiere ins südliche Afrika. Den Anfang machen die alten Männchen und die einjährigen Tiere, die noch nicht brüten und bereits einen Brutplatz für die folgende Saison gefunden haben. Etwas später, wenn die letzten Jungvögel das Nest verlassen, begeben sich die Weibchen und die Jungvögel auf den langen Weg nach Süden und legen wie ihre Artgenossen Distanzen von bis zu 10.000 Kilometern zurück-.
Bei Nachgelegen füttern Altvögel selten noch bis Anfang September. Vereinzelte nordische Durchzügler werden in Mitteleuropa manchmal noch bis in den Oktober hinein beobachtet. Mittel- und westeuropäische Brutvögel ziehen vorwiegend über die Iberische Halbinsel nach Nordwest-Afrika und von dort weiter entlang der Küste oder im Direktflug über die Sahara in den Süden Afrikas. Der weiteste Ringfund betrifft einen Mauersegler aus England, der in Simbabwe, 10.370 Kilometer vom Beringungsort gefunden wurde. In den Winterquartieren verweilen die Segler dann etwa dreieinhalb Monate, also genauso lang wie im Brutgebiet. Die restliche Zeit verbringen sie mit der Nahrungssuche auf der Zugstrecke.
     
GEFÄHRDUNG +
SCHUTZ
Wohnungsmarkt für Untermieter
Der Mauersegler gilt in vielen Teilen Deutschlands noch als häufiger Vogel, doch zeigen regionale Untersuchungen, dass der Bestand in manchen Gebieten rückläufig ist. Die Vögel leiden zunehmend unter Wohnungsnot.
Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden im Zuge eines wachsenden Energiebewusstseins nehmen - meist ungewollt - dem Mauersegler die Nistmöglichkeiten. Spalten und Hohlräume unter Dächern und an Hauswänden, die potenzielle Bruthöhlen darstellen, werden bei Neubau und Renovierungsarbeiten oft verschlossen. Als standorttreuer Koloniebrüter ist der Mauersegler davon besonders betroffen. Vormals genutzte Brutplätze gehen verloren, neue sind immer schwerer zu finden. Ein Sommer ohne Bruterfolg, vielleicht auch zwei, können eventuell durch ein erfolgreiches Brutjahr ausgeglichen werden. Längerfristig ausbleibende Bruterfolge führen zum Rückgang der Bestandszahlen.
Untersuchungen haben ergeben, dass die Bestände des Mauerseglers nach einer Altbausanierung in einem Viertel in Berlin-Kreuzberg um 25 Prozent zurückgingen. Bei einer Blocksanierung in Hamburg wurden sogar alle Nistmöglichkeiten vernichtet, so dass dort heute keine Mauersegler mehr brüten.
     
HILFE FÜR DEN
MAUERSEGLER:
Die Probleme, die dem Mauersegler das Leben im Siedlungsraum schwer machen, sind lösbar. Jeder kann etwas dafür tun, um die Wohnungsnot der Segler zu verringern:

Halten Sie hoch gelegene, frei zugängliche, geschützte Winkel, Höhlen und Nischen am Gebäude für Mauersegler offen.

Bringen Sie Nistkästen für Mauersegler an Ihrem Haus an. Im Handel gibt es verschiedene Nistkästen zu kaufen. Wenn Sie gerne selber basteln, finden man in eine Bauanleitung für eine Mauerseglerwohnung.

Planen Sie einen Neubau oder eine Haussanierung? Eine frühzeitige Beratung durch Experten hilft, Nistmöglichkeiten für Mauersegler, aber auch für Fledermäuse oder andere Tiere schon im Vorfeld der Baumaßnahmen mit einzuplanen.

Verwenden Sie bei Gebäudesanierungen keine giftigen Holzschutzmittel oder Ähnliches. Die tierischen Untermieter nehmen die Gifte bei Berührung über die Haut auf

Pflanzen Sie einheimische Sträucher und Blumen in Ihrem Garten. Sie bieten genug Nahrung für Insekten, ohne die Mauersegler und Gartenvögel an Nahrungsmangel leiden.