Die Waldohreule lat.: Asio otus

 

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Allgemeines  
Vorwiegend Jahresvogel; einige Waldohreulen aus dem Norden des gesamten Verbreitungsgebietes ziehen im Winter nach Süden 


Die Federohren haben mit dem eigentlichen Gehörorgan nichts zu tun

Die Ohren der Waldohreule sind lediglich verlängerte Kopffedern und in aufrechter Stellung ein gutes Erkennungsmerkmal; zum Hören sind sie nicht bestimmt. Die stöhnenden Rufe dieser Eule gehören nachts in den Kiefernwäldern, wo sie gewöhnlich überall in Mitteleuropa brütet, zu den unheimlichsten Lauten. Sie nistet allerdings auch in Parks, großen Gärten und - auf Friedhöfen.

Die Waldohreule jagt nachts auch in offenem Gelände und ruht tags. Meist sitzt sie dann aufrecht auf einem Ast dicht am Stamm. Kleinere Vögel, unter denen sie sich oft ihre Beute sucht, hassen auf sie, sobald sie ihr Versteck ausgemacht haben. Im Winter verbringen nicht selten 10-20 Eulen den Tag gemeinsam in einem Feldgehölz. Unter ihrem Schlafbaum liegt manchmal ihr Gewölle. Die Untersuchung solcher Speiballen hat gezeigt, dass Wühl- und Waldmäuse ihre wichtigsten Beutetiere sind, daneben auch Hausmäuse, Wanderratten, Spitzmäuse und Kleinvögel. Bei uns ernährt sie sich allerdings einseitig fast nur von Feldmäusen.

Im Balzflug schlägt das Männchen die Flügel klatschend unter dem Körper zusammen. Wenn es böse ist, nimmt es mit ausgebreiteten Flügeln eine drohende Haltung ein, zischt und knappt mit dem Schnabel. Während der Brutzeit gibt es außer stöhnenden auch kläffende Rufe von sich. Das Schreien der jungen klingt wie das Knarren einer Tür, der ein Tropfen 01 fehlt, oder aber wie das helle Fiepen eines Rehkitzes.

KENNZEICHEN: 
lange Federohren; Gefieder gelbbraun, hell gesprenkelt und dunkel gestreift; gelbe Augen; beide Geschlechter gleich.

BRUT: 
das Weibchen legt meist in alte Nester von Elstern, Krähen oder anderen Rabenvögeln im März oder April 4-5 glänzendweiße Eier und brütet sie in 25-28 Tagen allein aus; beide Elternvögel füttern die jungen, die nach ungefähr 25 Tagen das Nest verlassen.

NAHRUNG: 
Ratten, Wald-, Haus-, Feld-, Erd- und Spitzmäuse; Finken, Sperlinge und andere Vögel bis zur Größe des Eichelhähers; Maikäfer und andere Käfer,- bei uns ernähren sie sich zu über 90 % von Feldmäusen.