Die Schleiereule lat.: Tyto alba

 

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Allgemeines  
Vorwiegend Jahresvogel; streift in beschränktem Maße umher



Beim lautlosen Flug sieht man die weißen Flügelunterseiten

Nachts im Scheinwerferlicht eines Autos wirkt die Schleiereule geisterhaft weiß. Erst wenn sie gegen Ende des Winters, weil das Futter knapp ist, auch tagsüber jagt, erkennt man ihre wahre Farbe - goldbraun mit weißer Unterseite. Beim jagen verlässt sie sich nicht nur auf ihren Gesichtssinn. Sie kann in stockdunkler Nacht ihre Beute auch nach dem Gehör anpeilen. Denn da ihre Ohren asymmetrisch liegen, hört sie Laute auf einem Ohr um Sekundenbruchteile früher als auf dem anderen und kann so auch beim leisesten Geräusch ihre Beute orten. Sie hat sich deshalb auf die gern zirpenden Spitzmäuse spezialisiert, die ihres üblen Geruches wegen von Fuchs, Katze und Wiesel gemieden werden. Die Eule stürzt sich fast lautlos auf ihre Beute. Ihr Schrei ist jedoch deutlich zu hören - ein lang anhaltendes und plötzlich verstummendes Gekreisch.

Schleiereulen legen ihre Eier auf Haufen ausgewürgter Gewölle aus unverdauten Haaren, Federn und Knochen von Beutetieren. Die Knochenreste darin liefern reichere und vollständigere Angaben über die Verbreitung und Siedlungsdichte von Kleinsäugern als ein noch so großer Einsatz von Fallen. Sogar bisher noch unbekannte Säugetiere sind aus solchen Gewöllen beschrieben worden.

KENNZEICHEN: 
goldbraun; Gesichtsschleier und Unterseite weiß; Weibchen etwas grauer.

BRUT: 
kein Nestbau; Eiablage auf ausgewürgten Gewöllen in alten Scheunen, verfallenen Gebäuden, Kirchtürmen, hohlen Bäumen, Steinbrüchen, Felsspalten, Getreideschobern und Nistkästen; Hauptlegezeit April bis Anfang Mai, auch schon im März und noch bis Juli, ausnahmsweise bis November; 4-6 weiße Eier, in guten Mäuseiahren bis 11, die vom Weibchen in etwa 33 Tagen ausgebrütet werden; beide Eltern füttern die Nestlinge, die nach 9-12 Wochen flügge sind; oft zwei Gelege im Jahr.

NAHRUNG:
Spitzmäuse, Wühlmäuse, auch Haus- und Waldmäuse sowie alle Arten von Kleinsäugetieren, kleine Vögel, Käfer, Frösche, manchmal Fledermäuse und Fische.