Der Uhu lat.: 

 

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Allgemeines  
Stand- und Strichvogel; die Alten sind sehr viel sesshafter als die Jungvögel, die größere Streifzüge über 100 km und weiter unternehmen können



Nur selten sieht man den Uhu auf seinem lautlosen Beuteflug

Sein Name gibt lautmalend den tiefen, klangvollen Ruf dieses Königs der Nacht wieder. Leider ist diese große Eule uns nicht mehr so vertraut wie Vater Brehm, der sie vor 150 Jahren noch einen häufigen Brutvogel des Vogtlandes nannte. Dort wie in vielen anderen Teilen Mitteleuropas ist sie längst ausgerottet. In Deutschland gab es schon in den dreißiger Jahren nur noch reichlich hundert Brutpaare, die vor allem zwischen Ostpreußen und Pommern, in Thüringen, Franken und der Eifel horsteten. Inzwischen hat sich der Bestand ganz erheblich weiter verringert, und als vor zehn Jahren das letzte Brutpaar der Eifel verschwand, versuchte man den Uhu nicht nur hier, sondern auch in anderen Gebieten, in denen sein Bestand schon erloschen oder sehr gefährdet schien, wiedereinzubürgen. Dazu ließ man in der Tschechoslowakei gefangene Wilduhus oder - was wesentlich erfolgversprechender war - ihre jungen frei.

Wie die meisten Eulen ist der Uhu sehr vom Angebot an Nahrung abhängig. Bei Nahrungsüberfluss werden übernormal viele, bei Nahrungsmangel überhaupt keine Eier gelegt. So ist er in der Eifel vielleicht durch den Rückgang der durch die Myxomatose heimgesuchten Kaninchen ausgestorben.

KENNZEICHEN: 
groß, dickköpfig, mit Federohren (die Waldohreule hat auch lange Federohren, ist aber viel kleiner); ruft in der Abenddämmerung schon ab Februar dumpf und tief buhuh', nicht laut, aber weit hörbar.

BRUT: 
benutzt große Baumhorste von Greifvögeln, Störchen und Reihern oder horstet in Felslöchern und -spalten auf dem nackten Boden oder auf einer dürftig zusammengescharrten Unterlage aus Gewöllen und Pflanzenteilen; das Weibchen legt im April 2-5 rein weiße Eier und brütet sie allein in etwa 35 Tagen aus; die jungen werden 5 Wochen lang von beiden Eltern gefüttert und verlassen den Horstplatz noch keineswegs flugbar; bei Nahrungsmangel können die jungen von den Alten getötet werden.

NAHRUNG: vor allem kleine und mittelgroße Säugetiere von der Maus bis zum Hasen; ferner Krähen und krähengroße Vögel; Frösche, große Käfer.